Seit gut einem Jahr haben wir in der Firma jetzt den Glasfaser-Anschluß. Was ist seit dem passiert, wie schaut die Entwicklung seitens der Firma Deutsch Glasfaser aus und welche Probleme ergeben sich aus der bestehenden Konfiguration?

Nun eines vorab, auch der Anbieter Deutsche Glasfaser ist eben nur ein Anbieter. Wie jede Firma ist auch dieser darauf bedacht möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.

In Sachen Netzausfall ist ihm das auch gelungen. Wir hatten in diesem einen Jahr bisher keinen Netzausfall, alles lief problemlos. Und wenn etwas nicht lief, waren unsere Labor-Versuche daran schuld, also nicht die Deutsche Glasfaser.

Alles gut also?

Ja, im Grunde schon, aber schauen wir uns mal die Unterschiede zwischen einem klassischen ISDN-Anschluß und dem Glasfaser-Anschluß an.

Der ISDN-Anschluß bietet drei Rufnummern, wovon gleichzeitig zwei genutzt werden können. Es kann also neben einem Telefonat auch ein Fax verschickt oder empfangen werden.

Das ist bei der Internet-Telefonie der Deutschen Glasfaser nicht vorgesehen.

Natürlich werden alle Rufnummern sortiert, was auch absolut reibungslos funktioniert hat (zumindest bei uns). Aber telefonieren und gleichzeitig ein Fax verschicken oder empfangen ist nicht möglich.

Wir haben das Problem umgangen und vor kurzem die Telefonie auf einem Fremdanbieter umgestellt. Weitere Vorteile aus dieser Portierung lasse ich jetzt bewusst ausser Acht.

Was passiert noch bei einem Telefonanschluss, der Internet basierend arbeitet?

Nun, um es mal ganz einfach zu schreiben. Wir haben mehr Abbrüche in der Telefonie. Bei der ISDN-Technik ist eine gewisse Fehlertoleranz vorhanden und es konnte schon einmal vorkommen, dass die Telefonverbindung etwas leiser war, oder vielleicht auch mal Aussetzer beim Sprechen hatte.

Aber ein Abbruch des Telefongespräches kam nicht vor.

Bei der Internet-Telefonie ist das etwas anders geregelt. Auch dort gibt es gewisse Toleranzen, aber bei weitem nicht so groß wie bei ISDN. Da bewegen sich eben diese Toleranzen im Bereich von Millisekunden.

Jeder, der die Fritz!Box als Telefonie-Zentrale verwendet kann sich die Verbindungen, die geführt wurden, anzeigen lassen.

Dort ist dann die Rede davon, wie gut die Verbindung war, mit welchem Zeitlichen Versatz das Gespräch geführt wurde. Kommt es aber jetzt zu einer zu großen Zeitspanne, wird die Verbindung einfach getrennt.

Ein weiterer Nachteil zeigt sich im Laufe der Zeit, für den wir keine Erklärung haben. Bei einem Ortsgespräch wird in der Regel keine Vorwahl mitgewählt, eben nur die Rufnummer.

Da es bei der Internet-Telefonie aber kein Ortsgespräch im klassischen Sinne gibt, muss der Anbieter also erkennen, dass die gerade gewählte Rufnummer ohne Ortsvorwahl gewählt wird. Damit der Anruf jetzt durchgestellt werden kann und es auf der anderen Seite klingelt, geht der Anbieter hin und stellt der Rufnummer wieder eine Ortsvorwahl der eigentlichen Rufnummer vorne an. Aus 1234 wird also 054531234. Eigentlich sollte das die Telefonanlage schon direkt machen, es kann aber sein, dass das nicht sauber funktioniert.

Als Ergebnis kommt dabei raus, dass die Anwahl eines Gesprächspartners etwas dauert, eben länger wie bisher bei ISDN.

Ein Umstand, den man wissen sollte und der vieles erklärt…